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Abschied nehmen

Sich zu verabschieden, etwas hinter sich zu lassen, ein Ende zu erkennen, gehört zum Leben jedes Menschen. Kleine Kinder können eine Trennung von der Mutter kaum ertragen, auch Teenager haben Heimweh, ein Todesfall bereitet in jedem Lebensabschnitt Kummer und Schmerz. Oft wird versucht, dies Kindern zu ersparen. Bei Begräbnissen sind sie nicht dabei, tote Tiere werden unauffällig entsorgt. Ist der Gedanke, dass die Grossmutter nun vom Himmel herabschaue aber wirklich tröstend? Sieht sie denn nicht auch die schlechten Dinge und wirkt so als Aufpasser oder sogar Drohmittel, sich anständig zu benehmen? Werden Kinder in diesem Bereich nicht oft belogen? Kinder haben ein gutes Gespür für ausweichende Antworten und billigen Trost.

Das natürliche Mitleid und der Schmerz eines Kindes bei einem Abschied dürfen nicht unterdrückt oder beiseite getan werden. Auch in solchen Situationen helfen Rituale zum besseren Verständnis. Ein verstorbenes Haustier oder auch ein plattgefahrener Käfer können in eine Schachtel verpackt und «beerdigt» werden.

Meldungen von Katastrophen, Unfällen, unheilbaren Krankheiten, Terror, Hungersnot bewegen Kinder. Sie bekommen mehr mit, als wir oft meinen. Sie brauchen offene Ohren und auch vielleicht das Eingeständnis, dass Erwachsene nicht alle Antworten haben.